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Jetzt veröffentlicht: Der Deutsche Gehirnplan - Agenda 2030

Es ist an der Zeit, für die Gehirngesundheit zu handeln!

Das German Brain Council veröffentlicht mit dem „Deutschen Gehirnplan – Agenda 2030“ auf über 50 Seiten einen strategischen Fahrplan in eine gehirngesunde Zukunft – und einen eindrücklichen Appell an die Politik. Mehr als 20 Autor:innen und 20 Verbände aus psychiatrischen und neurologischen Fächern, darunter auch die DGKN, zeigen mit den Grundsatzpapier, was die Gehirnforschung bis 2030 erreichen kann. 
25 Prozent aller Menschen weltweit haben aktuell eine neurologische oder psychische Erkrankung und jährlich entstehen dadurch allein in Europa Kosten von mehr als 800 Milliarden Euro. Anhand von fünf Beispielen über die gesamte menschliche Lebensspanne werden diese Fakten unterlegt und die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven Hilfe von Politik und Gesellschaft zur Erforschung besserer Prävention und Therapie gefordert. 

(c) SciePro/stock.adobe.com

Das vernetzte Gehirn: Entschlüsselung eines komplexen Schaltplans

Alles, was wir wahrnehmen, fühlen, lernen, führt zu neuen Verschaltungen von Nervenzellen im Gehirn. Die Funktion unseres Gehirns ist das Ergebnis eines Zusammenspiels vernetzter Hirnregionen. Die Neurophysiologie erforscht, wie sich die Störung dieser Netzwerke in neurologischen Erkrankungen manifestiert. Um die Gehirnkonnektivität als großen, dreidimensionalen Schaltplan zu rekonstruieren, werden unter anderem Hirnläsionen mit Funktionsausfällen korreliert. Die genaue und prädiktive Kartierung von Läsionssymptomen ist ein wichtiges Ziel der klinischen Neurowissenschaften. „Die Zusammenhänge zwischen individueller Symptomlast und Lokalisation von Läsionen und Netzwerkverbindungen benachbarter Regionen im Gehirn sind allerdings äußerst komplex“, erläuterte Prof. Michael D. Fox, Associate Professor für Neurologie an der Harvard Medical School und Direktor am Center for Brain Circuit Therapeutics in Boston (USA), auf dem Kongress für Klinische Neurowissenschaften der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) 2022.
(c) Luis Louro/stock.adobe.com

Digital Healthcare: wie die Digitalisierung Forschung und Versorgung verändert

Big Data, künstliche Intelligenz, Gesundheits-Apps und Video-sprechstunde – der digitale Wandel hat auch die Medizin und die Neurologie erreicht und könnte das Gesundheitswesen fundamental verändern. Die Digitalisierung schafft neue Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, fördert die personalisierte Medizin, erleichtert die Kommunikation der Akteure und ermöglicht es, PatientInnen stärker an der Behandlung zu beteiligen. Sie birgt aber auch Risiken, etwa beim Datenschutz. „Das beste Beispiel für diese Entwicklung sind die sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). Die Apps auf Rezept werden PatientInnen stärker in die Behandlung einbinden und gleichzeitig datengetriebene Forschung enger mit dem Versorgungsalltag verbinden. Das hat Auswirkungen auf Zusammenarbeit, Transparenz und Qualitätskontrolle in der Medizin. Wichtig ist, dass ÄrztInnen, TherapeutInnen, aber auch PatientInnen sich an diesem Prozess der Veränderung beteiligen“, so die Einschätzung von Prof. Jochen Klucken, Professor für Digitale Medizin an der Universität Luxembourg, auf dem Kongress für Klinische Neurowissenschaften der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) 2022.
(c) sdecoret/stock.adobe.com

Vision oder Hirngespinst: Gehirndoping durch Neurotechnologien?

Mit Hirnimplantaten Gedächtnis und Konzentration verbessern oder Smartphones und Computer steuern – solche Visionen ambitionierter Neurotechnologie-Unternehmen klingen nach Zukunftsmusik. Dennoch sind Hirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces, BCI) ein hoch innovatives Forschungsfeld der Neurophysiologie. „Aktive und passive BCI werden bereits eingesetzt, um die Bewegungskontrolle bei Parkinson mittels Tiefer Hirnstimulation (THS) zu verbessern, epileptische Anfälle zu detektieren oder Hirnerkrankungen zu diagnostizieren. Der digitale und technische Fortschritt bietet ungeahnte neue Möglichkeiten und hat ein breites wissenschaftliches und wirtschaftliches Interesse geweckt“, schilderte Prof. Florian Mormann von der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) auf dem Kongress für Klinische Neurowissenschaften 2022 in Würzburg. „Vom Gedankenlesen durch Hirnimplantate oder Gehirndoping durch Elektrostimulation sind wir allerdings noch weit entfernt. Weil uns das Wissen fehlt und weil damit einige ungelöste ethische Fragen einhergehen“, so Prof. Mormann.
 

Obituary for Prof. Johannes Noth

With great sadness we have noted the passing away of Professor Johannes Noth on March 10, 2022 at the age of 79 years.

Kongressmaterial ab sofort auf Abruf verfügbar

Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Sitzungen sowie ganze Industriesymposien stehen Ihnen ab heute zum Abruf in der Mediathek bis zum 31.12.2022 zur Verfügung.

Ankündigung: 9. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation e. V.

Jetzt vormerken: Die 9. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e. V. (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation e. V. (DGNKN) findet vom 7. bis 10. Dezemeber 2022 in Dresden statt.

Gehirn trifft Technik: Wissenschaft und Unternehmen in neuen Dimensionen

Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) im März 2022 in Würzburg trägt erstmals den Untertitel „Kongress für Klinische Neurowissenschaften“. Damit möchte der Präsident der DGKN und Kongresspräsident Prof. Dr. med. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Würzburg, den Wandel von einer historischen Methodengesellschaft zu einer modernen klinisch-neurowissenschaftlichen Fachgesellschaft bekräftigen. „Die DGKN hat die Chancen erkannt, die im technischen und digitalen Fortschritt und in einer engen interdisziplinären Kooperation von Neurowissenschaften, technischen Disziplinen und Informationswissenschaften liegen, um Gehirn-Netzwerk-Erkrankungen zu verstehen sowie gezielt und bedarfsgerecht zu behandeln. Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter der Neurotechnologie“, erklärte Prof. Volkmann. Als wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft fördert die DGKN die Erforschung von Gehirn und Nerven, sichert die Qualität von Diagnostik und Therapie neurologischer Krankheiten und treibt Innovationen auf diesem Gebiet voran. Der diesjährige Kongress öffnet sich daher bewusst einem interdisziplinären Publikum.

Ukraine-Krieg: Bitte um Spende von Medizinprodukten

In den letzten Tagen erreichte die International Federation of Clinical Neurophysiology (IFCN) eine Anfrage einer ukrainischen Neurochirurgin. Ihre Bitte: Spenden von dringend benötigten Medizinprodukten für die Ukraine. Die Anfrage von Frau Olga Herasymenko lesen Sie hier. Bei Interesse an einer Spende, wenden Sie sich bitte direkt an den angegebenen Kontakt.

Presseinformation: Die Highlight-Themen auf dem DGKN-Kongress 2022

Schwerpunktthema auf dem DGKN-Kongress 2022 ist die Entschlüsselung und Behandlung wichtiger Symptomnetzwerke im Gehirn und die Entwicklung innovativer Therapien – unter anderem durch eine gute interdisziplinäre Vernetzung in der Hirnforschung.